Bereits als Kind entdeckte ich meine Verbundenheit zur Natur. In der Wiese liegen und den Geruch der Erde atmen, am Tümpel lauern und riesige kleine Tiere entdecken, mit der besten Freundin unter einer alten Linde über die Welt und die Liebe philosophieren. Die Natur war für uns Kinder ein Spiel- und Abenteuerraum mit scheinbar unerschöpflichen Möglichkeiten. Hier fühlte ich mich geborgen und fand einen Ort, um Trauer und Wut zu verarbeiten, die Gedanken schweifen und mich inspirieren zu lassen.
Später, als junge Erwachsene entdeckte ich schließlich meine Begeisterung für die heimischen Wildpflanzen. Ich beschäftigte mich intensiv mit dem traditionellen Wissen der Kräuterfrauen. Viele Stunden verbrachte ich in der Natur, um die Welt der Pflanzen zu erforschen. Die Wild- und Heilpflanzen wurden zu meinen ständigen Begleitern.
Nach meinem Studium der Geografie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen zog es mich zur Natur- und Umweltbildung hin. Im Jahr 2001 absolvierte ich die Ausbildung zur Naturführerin bei der Naturschutz-Akademie in Nordrhein-Westfalen (NUA) und setzte dieses Wissen begeistert in meiner ehrenamtlichen und freiberuflichen Tätigkeit um. Noch im selben Jahr wurde ich in der Jugendleitung meiner örtlichen Naturschutzgruppe aktiv und gründete mit einer Kollegin das Umweltbildungsbüro „Lugena Umweltbildung“. Die Ausbildung zur Phytotherapeutin im Jahr 2006 bei Doris Grappendorf im Vogelsberg legte die Weichen für meine weitere Zukunft: die Gründung meiner eigenen Natur- und Kräuterschule hier im Lumdatal im Jahr 2011.
Doch der Weg geht immer weiter, nichts ist so beständig wie der Wandel. Im Sommer 2016 habe ich meine Ausbildung zur/ zum Naturcoach bei André Lorino abgeschlossen. So kann ich Menschen bei einem tiefen und nachhaltigen Entwicklungsprozess in und mit der Natur unterstützen. In den Jahren 2020 bis 2021 habe ich eine Schamanische Grundausbildung und weiterführende Seminare beim Schamanismus e.V. genossen. Mit dem schamanischen Weltbild fühle ich mich verbunden, Methoden wie schamanische Reisen bereichern meine Arbeit. Im Jahr 2021 bin ich zur Landschaftshüterin initiiert worden und erfülle mir nun einen Herzenswunsch, den Schulungsweg der Geomantie bei Hagia Chora zu gehen.
Parallel zu diesem Lebensweg habe ich viele Jahre in der Behindertenhilfe als pädagogische Mitarbeiterin und Bildungsreferentin im Bereich des Freiwilligenmanagements gearbeitet. Das gesellschaftliche Leitbild der Inklusion teile ich mit ganzem Herzen und setze mich für dessen Umsetzung nach wie vor ein.
In meiner Arbeit ist mir Offenheit, Humor und eine vertrauensvolle Beziehung wichtig. Daher möchte ich auch ein paar Worte zu meiner spirituellen Orientierung teilen. Naturorientierte Spiritualität ist mein Zuhause. Sie bietet mir den Raum der Tiefe, der Liebe, des Seins und ein Zuhause meiner wilden Seele. Dabei betrachte ich mich als „spirituellen Freigeist“ und folge keiner Religion. Am nächsten stehen mir der Animismus und die Spiritualität vieler Naturvölker, die an die Beseeltheit der Natur und eine universelle, kosmische Verbindung glauben. Ich schätze die Vielfalt der Religionen und spirituellen Wahrnehmungen, solange sie das Leben in ihrer Ganzheit und Unterschiedlichkeit respektieren.
Seit vielen Jahren darf ich meine Erfahrungen und mein Wissen weitergeben und teilen. Die Liebe zur Natur, unseren Wildpflanzen und zu den Menschen, die in meine Natur- und Kräuterschule finden, sind dabei meine Kraftquelle. Dies ist ein großes Geschenk für mich.
Herzlichst,
Anja