Impuls für den Mai: Schönheit

Es ist Beltane-Zeit! Der Wonnemonat Mai steht bevor und Mutter Erde verwöhnt uns in diesem Jahr schon sehr früh mit ihrer Fülle und Schönheit.

Beltane ist das Jahreskreisfest, was in der neueren Zeit in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai gefeiert wird. Gefeiert wird die Lebenslust, die Schönheit – und die Fruchtbarkeit (in) der Natur. Beltane ist ein keltisches Jahreskreisfest. Da die Kelten ganz sicher nicht nach unserem heutigen Kalender und unserer heutigen Zeiteinteilung lebten, feierten sie dieses ausschweifende Fest wohl eher zum Vollmond im Wonnemonat Mai. Bei Vollmond drängt es uns nach draußen, wir spüren Energie und die Nächte sind hell. Es gibt viele Hinweise, dass Frauen früher zu Vollmond ihren Eisprung hatten und an Neumond (der heiligen Zeit der inneren Einkehr) menstruierten. Ja, und genau darum ging es wohl auch zum Beltane-Vollmond: um die Fruchtbarkeit (Eisprung) der Frau, welche die Schöpferkraft der Mutter Erde symbolisierte! Aus Liedern, Gedichten und Berichten weiß man, dass die Beltane-Zeit auch „die heilige Hochzeit“ genannt wurde. Gemeint war damit die Hochzeit der Natur (im Sinne von Fülle), doch es wurde auch die heilige Hochzeit zwischen Mann und Frau, die Vereinigung, vollzogen. So segneten unsere Vorfahren die Felder und baten die Erdgöttinnen um Fruchtbarkeit der Erde für eine gute Ernte. Ein Sinnbild für diese Heilige Hochzeit finden wir übrigens noch heute: den Maibaum. Der Stamm (meist eine Fichte oder Birke) symbolisiert das männliche Glied, der aufgehängte Kranz die weibliche Vulva – beide zusammen die Vereinigung von Mann und Frau.

Weißdornblüten

Doch gefeiert wurde und wird auch die Fülle und die Schönheit der inneren und äußeren Natur. Die Natur sprudelt über – und wir sprudeln mit. Im Mai werden wir nach draußen gelockt, unsere Sinne werden überschüttet. Wir riechen die Düfte der Blüten, den Holunder und den Weißdorn. Unsere Augen können sich kaum satt sehen an der wieder ergrünten Natur. Genuss und Lebensfreude laden uns ein, die Verbundenheit und SCHÖNHEIT zu FÜHLEN.

Was ist für dich „Schönheit“? Wenn du Schönheit in der Natur wahrnimmst, was denkst und fühlst du in diesem Moment? Wie bewegst du dich, wie reagiert dein Körper auf Schönheit? Bleibst du stehen und betrachtest? Oder fühlst du die Schönheit und nimmst sie in dir auf? Vielleicht nimmst du die Schönheit auch nur im Vorübergehen wahr, in einem flüchtigen Moment? Welche Gedanken kommen dir dabei?

So nimm dir Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang. Ich möchte dich einladen, die SCHÖNHEIT zu finden, sie zu fühlen und in dich zu integrieren:

Was ist für dich Schönheit?
Wo nimmst du Schönheit wahr?

Wenn du die Schönheit wahrnimmst, was fühlst du in diesem Moment?
Was denkst du in dem Moment deiner Wahrnehmung von Schönheit? Sind diese Gedanken hilfreich?

Heute saß ich wieder bei meiner „Lieblingsquelle“ im Wald und habe die Ruhe und die Schönheit dort genossen. Und auch diesen Impuls möchte ich dir weitergeben:

Die Schönheit, die du im Außen wahrnimmst ist DEINE Schönheit, die du in dir trägst.

Herzlichst,
Anja