Im Februar spüren wir deutlich, wie das Licht mehr und mehr zurück kehrt. Morgens und abends ist es fast eine Stunde früher bzw. länger hell. Das macht sich auch in der Natur bemerkbar. Die ersten Kräuter (Scharbockskraut) und Frühlingsblumen (Schneeglöckchen) zeigen sich vorsichtig, die Knospen der Gehölze schwellen an und die Vogelgesänge werden aktiver. Der Frühling klopft an – bei dir auch?
Der Februar ist der Monat der Reinigung und der (Narren-) Freiheit. Astrologisch sind wir im Luftzeichen Wassermann mit seinem Planetenherrscher Uranus angekommen. Der Wassermann steht für die geistige Freiheit und den Intellekt, für Inspiration und Unabhängigkeit. Diese Qualitäten unterstützen intuitive und kreative Visionen, die nun an das Licht dürfen und sollen. In der Nacht der Winter-Sonnenwende und den Rauhnächten durfte deine Vision für dieses Jahr gezeugt werden. Nun, im Februar, zum Jahreskreisfest Imbolc (Lichtmess) am 1. oder 2. Februar bzw. der zunehmenden Februar-Mondsichel, darf deine Vision ans Licht. Was möchtest du in diesem Jahr verwirklichen? Wie wichtig ist dir die Freiheit und Unabhängigkeit?
Der Name „Februar“ hat seinen Ursprung im lateinischen februare und bedeutet „reinigen“. So wie die letzten Winterstürme im Januar und Februar altes und totes Holz von den Bäumen fegt, können wir Menschen nun auch mit dem Frühjahrsputz beginnen: im Garten, im Haus – und bei uns selbst, tief in unserem Inneren. Denn für eine neue Vision muss erst einmal das „Alte“ bereinigt und gründlich aufgeräumt werden.
Lass dich von der Natur inspirieren, um dein Licht und deine Vision zu nähren. Am besten bei einem Naturgang, den du noch vor Sonnenaufgang beginnst.
Was ist ein Naturgang, wie geht das? Nimm dir mindestens zwei Stunden Zeit. Lege dir zu Beginn deines Naturgangs eine Schwelle aus Naturmaterialien. Stelle dich vor die Schwelle, sprich deine Intention/ Frage aus (z.B. „Welches Talent bringe ich in diesem Jahr ans Licht?“ oder „Wie werde ich freier und unabhängiger?“). Sammle und erde dich, öffne dein Herz für die Impulse aus der Natur und deine Liebe für die Natur und tritt dann über die Schwelle. Nun lass dich von der Natur leiten, sie zeigt dir den Weg, der für dich richtig ist. Nimm alles in der Natur wahr, jedes Geräusch, jeden Geruch, jedes Pflänzchen, jeden Baum, jede Wurzel, jedes Tier … frage dich immer wieder dabei „was hat das mit meiner Frage/ Intention zu tun“? Nimm wahr, wie du dich bei diesen Naturbegegnungen fühlst. Welche Geistesblitze hast du? Finde zum Schluss einen Gegenstand (muss nicht unbedingt ein Naturgegenstand sein), der symbolisch die Antwort oder einen wichtigen Impuls zu deiner Frage darstellt. Dieser sollte bei dir Zuhause einen Ehrenplatz erhalten, damit er dich immer wieder „er-innert“. Am Ende deines Naturgangs gehst du wieder über deine Schwelle zurück in die alltägliche Welt und bedankst dich vorher bei der Natur und der Landschaft für ihre Weisheit.
Ich wünsche dir eine wunderschöne Lichtzeit im Februar, mögest du erhellt werden und gesegnet sein!
Naturbotschaft bei meinem Naturgang
Ende Januar bin ich mit der Intention „Welche Naturbotschaft darf ich in meinem Rundbrief weitergeben?“ am frühen Morgen in den Wald gegangen.
Ich spüre vor allem den Wind. Ich frage mich: was ist Wind? Als „studierte“ Geographin kann ich es mir physikalisch sofort erklären: Wind ist als eine gerichtete Luftbewegung in unserer Atmosphäre definiert. Diese Bewegung entsteht durch das Bestreben von Luftteilchen, Druckunterschiede auszugleichen. Je höher der Druckunterschied, desto stärker ist der Wind.
Das ist interessant. Es geht also um „Druck“, um Unterschiede und das Bestreben eines Ausgleichs. Als Druck empfinde ich unterschiedliche Bedürfnisse, die Energie und Reibung erzeugen. Ich empfinde Trauer, da ich an die vielen Menschen (vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene) denken muss, die unter der aktuellen gesellschaftspolitischen „Atmosphäre“ so sehr leiden. Wie kann hier ein Ausgleich stattfinden, damit wir wieder in Harmonie kommen?
Ich wende mich wieder meiner Wahrnehmung von Wind über meine Sinne zu. Ich spüre den Wind in meinem Gesicht und auf meiner Haut. Ich sehe den Wind, wie er die Bäume bewegt. Ich sehe, welchen Spaß die Vögel am Himmel haben, die sich vom Wind treiben lassen. Ich rieche die frische Luft. Der Wind bläst alles weg, auch das Gift, was sich in der Luft und in bzw. um uns herum angesammelt hat. Reinigung, tiefe Reinigung. Die Luft ist immer da, auch wenn gerade kein Bestreben nach Druckausgleich ist, ich sie also weder spüren noch sehen kann. Luft ist Leben. Wir atmen den Sauerstoff, den die Pflanzen aus Kohlendioxid für uns gewandelt haben. Die Pflanzen atmen Kohlendioxid, was wir Menschen aus Sauerstoff für sie gewandelt haben (ich weiß, dass ich hier die Photosynthese sehr einfach dargestellt habe). Ein-Atem und Aus-Atem. So sind wir mit den Pflanzen und mit allem Leben tief verbunden. Verbunden mit der Menschheitsfamilie.
Ich lehne mich an einen Baum. Wie schaffst du das, dem Sturm stand zu halten? „Auch der stärkste Baum kann brechen, zum Beispiel durch eine starke und überraschende Böe. Und doch fällt oder bricht meist nur das ab, was nicht mehr gebraucht wird.“
So sortiert sich alles.