Die Birke symbolisiert das wiederkehrende Leben, den Frühling, die Weiblichkeit und Fruchtbarkeit.
Zart, anmutig, leicht und licht erscheint dieses Baumwesen. Ihre Zweige wiegen sich geschmeidig und tänzerisch im Wind, ihre tanzenden grünen Blätter vermitteln Heiterkeit und Lebendigkeit. So grazil, fein und anmutig sie auch erscheint, die Birke ist hart im Nehmen. Sie ist ein Baum des Nordens, kann durch ihre luftgefüllte Borke eisiger Kälte trotzen und gehört zu den „Erstbesiedlern“. Als Pionierbaum hat sie sich nach der Eiszeit vom Norden her bis nach Mitteleuropa verbreitet und besiedelt als erstes Gehölz die freie Landschaft. Die Birke kommt mit vielen Widrigkeiten klar, doch auf eines kann sie nicht verzichten: auf das Element Wasser und auf Licht.
Die Birke ist der Baum der keltischen Licht- und Frühlingsgöttin Brigid, die zu Imbolc (Lichtmess) Anfang Februar die Frühlingskräfte erweckt. So stehen Brigid und die Birke für den Neubeginn, für das Erwachen in der Natur. Das können wir bereits im Februar hören, wenn wir unser Ohr an die weiche und warme weiße Rinde legen. Dann können wir ein leichtes Rauschen vernehmen, ihren Wassertransportstrom. Nun kommt in der Natur alles in den Fluss. Die weiß-silbrige Rinde der Birke vermitteln Unschuld und Reinheit und verbindet sie mit der Mondin und damit mit der Intuition.
In der Schulmedizin werden Birkenblätter zur Durchspülung der Harnwege (Niere, Blase) verwendet. Der „Nierenbaum“ schwemmt Wasseransammlungen und Giftstoffe aus dem Körper. So hilft eine Teekur auch bei rheumatischen Beschwerden und Hautkrankheiten.
Die jungen Birkenblätter können achtsam im Mai gesammelt werden. Es versteht sich von selbst, dass wir keine Zweige „kahl“ sammeln oder den Baum beschädigen! Die Blätter können dann für Tee getrocknet werden. Die frischen Blätter können wir auch in Smoothies oder Salaten verwenden, sie schmecken sehr gut und versorgen uns mit wichtigen Mineralien (z. B. Kalium und Kalzium) und Vitaminen. Auch Bitterstoffe sind in den Blättern, so wird unser Stoffwechsel und die Entgiftung (Reinigung) angeregt.
In der Volksheilkunde schätzte man das Birkenwasser, welches im zeitigen Frühling vom Baum abgezapt wurde. Dieser zuckerhaltige Saft wurde als Stärkungsmittel im Frühjahr getrunken. In den nordischen Ländern bereitet man aus dem Saft durch Gärung edle Getränke her, wie zum Beispiel den Birkenwein, Birkenbier oder Birkensekt. Mit Abkochungen der Rinde linderte man äußerlich Hauterkrankungen.
Der Duft der Birkenrinde beim Verräuchern duftet wundervoll süßlich. Die Räucherung schenkt uns Leichtigkeit und Flexibilität und unterstützt uns in Phasen der Veränderung und Erneuerung.
Ich habe zwei feine Birken im Feld hier in Treis besucht, diese Botschaft darf ich weitergeben: „Lege deine Wange an meine weiße Rinde und spüre meine Wärme, Gutmütigkeit und Geborgenheit. Ich fange dich auf und fülle dich mit meiner Wärme, Leichtigkeit und Licht auf. Deine Schatten interessieren mich nicht, ich schenke dir Licht. Und wenn du wieder deines Weges ziehst, wirst du ihn lichtvoll, leicht und beschwingt gehen können.“
RezepteBirkenblättertee Einen Teelöffel getrocknete Birkenblätter mit einer Tasse heißem Wasser übergießen und 7 Minuten ziehen lassen. Für eine Frühjahrskur über zwei bis drei Wochen lang zwei- bis dreimal täglich eine Tasse trinken. Am ersten Tag mit einer Tasse beginnen, am zweiten Tag mit zwei und ab dem dritten Tag drei Tassen trinken. Besser nicht am Abend, da die Birke starkt entwässert. Teemischung für eine Frühjahrskur Zutaten: Je ein Teil Birkenblätter, Goldrute, Gänseblümchen, Brennnessel und Löwenzahnblätter mischen. Einen gehäuften Teelöffel dieser Mischung mit einer Tasse heißem Wasser übergießen und 7 Minuten ziehen lassen. Über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen kurmäßig drei Tassen pro Tag trinken. Achtung: Eine Teekur mit Birke und Goldrute nicht bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit durchführen! Baumsalat Ende April bis Mitte Mai junge Birken-, Linden- und Buchenblätter mit Löwenzahnblättern und grünen Salat mischen. Ich mag dazu ein Dressing aus Oliven- oder Bärlauchöl, Zitrone, Senf und Honig. |
Quellen:
Ursel Bühring: Alles über Heilpflanzen.
Rita Pilaske: Heilkraft der Bäume
Renate Kauderer: Heimische Bäume
Hinweis:
Die hier angegebenen Anwendungsbeispiele und Rezepturen ersetzen in keiner Weise den Arztbesuch. Die Anwendung erfolgt in eigener Verantwortung und auf eigene Gefahr.